Meine treue Freundin,

ich weiß, daß Dein Interesse seit jeher den Dingen gilt, die gemeinhin als Auswüchse kranker Fantasien verwirrter Geiste gelten. Doch glaube mir, fern sind die Tage, an denen ich heimlich über Deinen Wissensdurst nach allem Übernatürlichen lächelte. Heute bist Du der einzige Mensch, dem ich es wage meine Visionen zu offenbaren.

... Noch nie zuvor hatte ich einen so grauenvollen Traum gehabt. So sehr ich mich auch anstrenge, das Bild aus meinem Kopf zu verbannen, desto deutlicher tritt es mir vor die Augen. Mein Körper schmerzt, als ob das Wesen sich mit seinen Krallen, die sich an seinen mit Saugnäpfen übersäten Gliedmassen befanden, in mein Fleisch gebohrt hätten. Diese riesigen, gelben, kalten Augen in denen sich die abscheuliche Boshaftigkeit von Äonen widerspiegelte, verfolgen mich nun auch des Tags. Mein Blick bleibt an der Flasche hängen, in der noch ein Rest der grünen Flüssigkeit verblieben war. Nein, diese Träume können nicht nur ein Produkt meiner Absinthräusche sein. Die grüne Fee hat mich nur an die Hand genommen und in die fernen tiefen Abgründe dieser Monstrosität geführt, wo ich nun gefangen bin ... in meinem eigenen Geist ...