23.00
Nun habe ich den Mann getroffen, der die Expedition finanziert und das hat mir nochmals einen Schub nach vorne gegeben. Roderick van de Metzelde ist ein Fachmann - zumindest was das Geldverdienen angeht. Ohne Probleme fand ich sein Commerzienhaus am Hafen; riesig, nobel eingerichtet und obwohl ich zu spät kam - der Anschlußzug ab Brüssel fuhr später, als man mir in Berlin gesagt hatte - ein Empfang erster Categorie. Der Kammerdiener führte mich direkt zu ihm. Ein massiver, aber nicht fetter Geschäftsmann mit einer Neigung zu schwerer Einrichtung. Gleichzeitig ein Liebhaber des schwarzen Kontinents und dennoch ein Realist. "Wissen Sie", sagte er in einem ausgezeichneten Deutsch und beugte sich zu mir, "wissen Sie, es ist mir bewußt, daß ich ein Risiko eingehe. Das bin ich gewöhnt. Wenn es ein Fehlschlag wird, bin ich nicht ruiniert - nicht annähernd. Wenn es ein gutes Geschäft wird, wird es Sie zu einem reichen Mann machen, mich zu einem reicheren und mein Haus" - er machte eine weitreichende Geste, die den Eindruck erweckte, er meine damit das gesamte Viertel - "mein Haus zu einem schöneren." Er griff unter den Tisch und holte eine schmale weiße Figur hervor.
"Ist ein solches Schmuckstück nicht ein kleines Risiko wert?"
Das mußte die Figur sein, die Jerôme erbeutet hatte. Sie war technisch sicher ein Schmuckstück, fein ziseliert und mit Höhlungen versehen, die eigentlich nur mit Präcisionswerkzeug hergestellt werden konnten. Allerdings war sie sehr abstrakt gehalten, der "Kopf" war eher ein Ballon mit einem merkwürdigen Loch. Er erinnerte mich an einen Schließmuskel. Das Ganze wirkte auf eine seltsame Weise perfekt - und beunruhigend. Es steht wirklich alles für das große Abenteuer!
Ich wurde von einem Diener van der Metzeldes sogar zu meinem Quartier begleitet.