Absinthique
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9.August
Aus heiterem Himmel hielten die Neger heute plötzlich inne. Jean deutete auf das Ufer und sprach feierlich die Worte, die ich allmählich auch nicht mehr hören will, MkU... Seine Begleiter schlotterten dabei und waren so fahl, wie Neger eben werden können, aschgrau und kaltschweißig. Jerôme lächelte.
Wir stakten das Boot an Land, zogen es mit aller Macht aufs Ufer und vertäuten es gut. Die Lasten wurden zusammengeräumt (wenn Jean etwas früher mit der Wahrheit herausgerückt wäre, hätten wir das auch im Boot machen können!) und auf die ebenfalls zusammengeschrumpften Negerschultern verteilt.
Tatsächlich wußte Jean offenbar, wo wir uns befanden; jedenfalls stießen wir nur wenige Schritte jenseits der Uferzone auf einen Weg, der kaum überwuchert war und binnen kurzem auf einen weiteren Weg einmündete, der eindeutig begangen erschien. Nach wie vor mußte man Jeans Trupp fast voranpeitschen, jedoch tat Jean dies zum Gutteil selbst. Die Neger vom Kongo-Unterlauf waren eingezwängt zwischen der Furcht vor unseren Waffen und dem Gehabe von Jeans Negern, die sie fast kirre machten, Cocu weigerte sich, Jerômes Worte zu übersetzen und als Bradley versuchte zu intervenieren, wurde er noch verstockter, bis Burro ihm mit dem Flintenlauf quer eine übers Hinterteil zog, daß das Blut spritzte. Das Laufen statt Eselreiten schmeckt überhaupt keinem von uns und ich merke, daß ich doch recht entkräftet bin - vielleicht Nachwehen von meinem Fieber auf dem Fluß. Alles in allem kamen wir schlecht voran und ich war froh, als Jerôme recht früh, wie mir schien, das Signal zum Halten gab. Bis die Lagerplätze bereit waren, war es aber doch schon dunkel.
Nun sind wir unserem Ziel sehr nahe. Unser Trupp ist klein, ich fürchte, zu klein. Aber jetzt umkehren? Niemals!